Nach insgesamt einem Jahr Arbeit war es am 23. September 2024 so weit: Ein Film über Sushi aus dem Weltall, dessen Absturz eine zwischen Arm und Reich tief gespaltene interstellare Gesellschaft zum Zusammenbruch bringt, feierte seine Premiere vor großem Publikum im Theatersaal des Jungen Schauspiels in Düsseldorf (siehe auch unser Beitrag „Armut und Ernährung“ vom 23. Februar 2024). Mit dabei waren Oberbürgermeister Stephan Keller, die Regisseurin Eren Önsöz, deren wichtiger Dokumentarfilm „Stiller Hunger“ ebenfalls gezeigt wurde, die Vorsitzende der Tafel Düsseldorf e.V. Eva Fischer, Kinderarzt Nibras Naami und die gefeierte Theaterregisseurin Liesbeth Coltof („Das Pommes Paradies“).
In seiner Rede betonte betonte OB Stephan Keller, dass obwohl Düsseldorf eine reiche Stadt sei, das Problem der Kinderarmut im Rest der Welt doch zu dringendem Handeln auffordere. Bei der anschließenden Diskussion wurden aus dem Publikum und auch auf dem Podium jedoch auch kritische Stimmen laut, dass Düsseldorfs Reichtum (wie überall) nur einigen wenigen zugute komme und das Problem der mangelhaften Ernährung der Armut bzw. Armutsgefährdung gerade bei Kindern hier genauso drängend sei wie andernorts. Auch in Düsseldorf gilt mehr als jedes fünfte Kind als armutsgefährdet. Wer einmal zwischen den einschlägigen Stadtteilen Düsseldorfs hin und her gewandert ist, dem dürften diese Probleme ebenfalls mehr als deutlich vor Augen stehen. Da reicht es nicht, sich hinter ein paar Pelzmänteln auf der Kö zu verstecken.
Das von Dennis Meyer und Coltof initiierte internationale Projekt „10children.org“ bringt Künstler auf der ganzen Welt zusammen, um gesellschaftliche Probleme, die im Zusammenhang mit Kinderarmut stehen, auf die Bühnen, auf die Leinwände und in Vernissagen zu bringen. An mehreren Orten (u.A. in Südafrika, den USA und Indien) entsteht jeweils ein Theaterstück und aus verschiedenen Kunstrichtungen je zwei weitere Werke. In Düsseldorf kamen zum großartigen Theaterstück „Das Pommes Paradies“ (u.A. mit Cem Bingöl, Aylin Celik, Yulia Yáñez Schmidt und Leon Schamlott) von Autor Akın Emanuel Şipal noch zwei Filme hinzu. Der Dokumentarfilm „Stiller Hunger“ von Eren Önsöz und „Starfood – Sushi im Weltall“, den Daniel Raboldt zusammen mit einigen Kinder des Marie-Curie-Gymnasiums in Düsseldorf entwickelte, die auch selbst die Rollen spielen. Mit dabei waren auch Schüler der Gesamtschule Stettiner Straße und der Gerricus-Schule in Düsseldorf. Auch sie lieferten wichtige inhaltliche Einblicke in das Problem Ernährung in verschiedenen sozialen Klassen aus unterschiedlichen Perspektiven. Einige von ihnen sind auch im Film zu sehen.
Die Premiere beider Filme war ein voller Erfolg und es gab langen und begeisterten Applaus.