Vor 16 Jahren begann (nicht alles, aber) vieles mit der ersten Ausgabe des mittlerweile legendären 2880 Filmfestivals in Leverkusen.
Der Kurzkrimi „Warum?“ mit Gerd Buurmann und Ariane Raspe machte im Jahr 2004 den zweiten Platz bei der Gala, nachdem wir 48 Stunden Zeit hatten, aus dem vorgegebenen Genre und Titel einen Kurzfilm zu machen.
Neun Mal nahmen wir bis 2015 (mit „Die Molekularbiologin“) an dem Festival teil. Und gestern durfte ich (Daniel) zum ersten Mal auf der anderen Seite Platz nehmen, nämlich am Tisch der Jury, um die diesjährigen Filme zu bewerten. Eine wirklich harte Aufgabe, denn die Filme waren zum Teil wirklich hervorragend. Da eine begründbare Reihenfolge in Form von Punkten festzulegen, hat mich mindestens genauso nervös gemacht wie früher, als ich als Teilnehmer auf der Bühne stand und die Punkte von der damaligen Jury bekam.
Es war mir jedoch eine große Ehre und hoffentlich kann ich nächstes Jahr wieder dabei sein. Jedem aufstrebenden oder auch schon geübten Filmemacher kann ich dieses Festival nur wärmstens ans Herz legen. Sich dieser Herausforderung einmal stellen, kann süchtig machen und die Ergebnisse liefern einen anarchistischeren und gerade darum ehrlicheren und vor allem breiteren Blick auf die Kurzfilmkunst als so manches prestigeträchtigeres Filmfestival, bei dem die Namen zwar groß, das Spektrum aber manchmal sehr dürftig ist.
Gewonnen hat dieses Jahr der fantastische Animationsfilm „Der Tag, an dem ich in die Sonne blickte“, ein Biopic (das war das ausgeloste Genre) über die Astronomin Annie Jump Cannon. Ein rundum gelungener Film mit tollen Zeichnungen, Farben, Musik und wirklich sehr runder und ausgewogener Dramaturgie. In 48 Stunden eigentlich unmöglich umzusetzen, aber das Team mit dem Namen „Trick 17“ hat es geschafft (und neben dem Jurypreis auch den Publikumspreis abgeräumt). Glückwunsch noch einmal!