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Wim Wenders auf der Bühne (Foto von Daniel Raboldt)

Eine Schule des Sehens – Wim Wenders

Posted on 30. Juni 20259. Juli 2025 by Daniel Raboldt

Kann man das Sehen eines Filmes erlernen? Wie schafft man es, jungen Menschen Freude an einem tieferen Blick in das Medium Film zu vermitteln? Funktioniert das auch mit Filmen, die sie sich sonst vielleicht nicht anschauen würden? Wer nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Filmvermittler arbeitet, stellt sich diese Fragen sehr häufig. Jeder von uns hat in seinen Projekten, Workshops und Seminaren viele verschiedene Wege probiert, den Film als Kommunikationswerkzeug, als „Empathiemaschine“, Verführungsmittel und auch als Unterhaltungsform Kindern und Jugendlichen so nahe zu bringen, dass sie danach vielleicht ein wenig anders auf die Leinwand schauen und sich auf neue Weise von den Bildern und Tönen gefangen nehmen lassen.

Wir leben in einer Welt, in der das visuelle Erzählen ebenso wichtig ist wie es auch weiterhin unterschätzt bleibt. Bilder zu „lesen“, sie einzuordnen, ihre Gemachtheit zu durchschauen (siehe unsere preisgekrönte Fälschung der Mondlandung) und sich vielleicht nicht sofort und ohne reflexive Skepsis von ihnen verführen lassen, ist eine Fähigkeit, die auch den meisten Erwachsenen leider fehlt. 

Auch Regisseur Wim Wenders und die Wim Wenders Stiftung widmen sich dieser wichtigen Aufgabe. Beim Projekt „Eine europäische Schule des Sehens“ werden Schulklassen ein Schuljahr lang in mehreren intensiven Phasen der Filmrezeption und auch der Filmproduktion geübt, sich dem Medium auf intensivere und reflektiertere Weise zu nähern als der Durchschnittszuschauer. Das Projekt findet bereits zum zweiten Mal in Düsseldorf (in Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf) und auch in Berlin statt.

Angeschaut wurden mehrere wichtige Werke der Filmgeschichte (u.a. Guiseppe Tornatores „Cinema Paradiso“, Nora Fingscheidts „Systemsprenger“ und auch der geniale „Billy Elliot“ von Stephen Daldry) und auch zwei Filme von Wim Wenders („Die Gebrüder Skladanowsky“ und „Pina“) selbst waren natürlich dabei. Die Schüler sahen die Filme immer in einer thematisch gebündelten Doppelvorstellung. Die Themen reichten von „Faszination Kino“, über „Wilde Kindheit“ bis zu „Tanzleben“. Als Filmvermittler sprachen wir mit den Schülern über ihre Eindrücke von den Filmen, nahmen auch kritische Äußerungen und Rezeptionen ernst und danach ging es mit der praktischen Arbeit an die Schulen selbst. Die Schüler wurden pro Thema ermutigt, ihre eigenen Visionen mit der Kamera festzuhalten und es sind einige tolle Filme dabei entstanden.

 

Daniel Raboldt bei der Abschlussveranstaltung der Wim Wenders Stiftung, Foto von Sven Vüllers
Daniel Raboldt bei der Abschlussveranstaltung (Foto mit freundlicher Genehmigung von Sven Vüllers)

Das große Finale

Am 27. Juni 2025 fand nun die Abschlusspräsentation einiger dieser Filme auf der großen Leinwand statt. Mit über 200 Schülern war der Saal im Düsseldorfer Cinestar ordentlich gefüllt und einige der Filmemacher (im Alter von 14-18 Jahren) selbst wurden von Moderatorin Ute Soldierer auf der Bühne interviewt. Unterstützt von Hella Wenders, Anika Lecomte und Donata Wenders war auch der Regiegroßmeister Wim Wenders selbst dabei und hatte sichtlich Spaß an den filmischen Ergebnissen dieser neuen Generation von (hoffentlich ein paar) Filmemachern. Auf der Bühne stellte er sich geduldig den vielen Fragen der Schüler, bevor dann Fotograf Sven Vüllers das große Abschlussfoto mitr allen jugendlichen und erwachsenen Teilnehmern machte.

Ich selbst durfte auch kurz auf der Bühne meinen Senf dazu geben und habe die Gelegenheit genutzt, ein Plädoyer für kreative Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu halten, denen viel zu oft von Erwachsenen erzählt wird, welche Themen sie zu behandeln oder gar wegzulassen haben. Doch wie wir wissen, ist eigenständige kreative Betätigung der erste und wichtigste Schritt im Bewusstsein davon, dass man seine Welt gestalten kann.

Nur eine Generation von jungen Erwachsenen, die man früh ermutigt hat, eigene Ideen in die Tat umzusetzen, kann auch eine Gesellschaft jenseits von vermeintlichen „Alternativlosigkeiten“ und sogenannten „Sachzwängen“ phantasieloser Bürokraten neu denken und verändern.

Wer einmal erfahren hat, dass man eine Idee, die man vorher nur in der eigenen Imagination mit sich herumgeschleppt hat, plötzlich auf der großen Kinoleinwand, als Gemälde an der Wand, als Skulptur in den Händen, als Spiel auf der Bühne oder als Musikstück in den Ohren erleben kann, der kann diese Fähigkeit auch noch weiter in die Welt hinaus tragen. 

Und wer momentan häufig genug die Nachrichten liest, der weiß, wie dringend wir diese Fähigkeit brauchen.

 
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